Von Amden (fast) zum Säntis

7.11.22

13h

2 Tage

32.8km

2347Hm

3089Hm

1986M.ü.M.

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Nach meiner Wanderung auf das Laaxer Stöckli war ich eigentlich der Meinung gewesen dass die (Sommer-)Wandersaison für dieses Jahr vorbei war. Trotz ein wenig Schneefall ende letzter Woche lockte mich das Wetter heute und gestern aber nochmals in die Berge!

Die Schneegrenze lag anscheinend auf etwa 1400Hm, was die möglichen Ziele stark einschränkte, da die Neuschneemenge aber eher klein war plante ich 2 Wanderungen bis 1750, respektive 1986 M.ü.M. mit dem Risiko dass ich aufgrund der Lage spontan improvisieren müsste.

Bei der Bergstation der Sesselbahn in Amden (1290 M.ü.M.) war noch alles grün, auch bis fast rauf zum Mattstogg Gipfel.

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Mattstogg mit wenig Schnee ganz oben

Erst ab ca. 1600 M.ü.M. traf ich auf signifikanten Schnee, und das auch nur wirklich in den Schattenhängen. Schon nach rund einer halben Stunde bot sich mir ein wunderbarer Blick auf das winterlich weisse Säntismassiv, was mich die nächsten 2 Tage fast ununterbrochen begleiten würde.

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Säntis in der Ferne, wenig Schnee auf 1750Hm
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Blick zurück zum Speer

Nach der nordöstlichen Umrundung von Mattstogg und Speer ging's schon an den langen Abstieg auf der Krete in Richtung Nesslau. Leider oft im Wald, also nicht mit viel Aussicht, und der Weg nicht immer gut markiert, aber trotzdem eine super schöne Wanderung mit Herbststimmung!

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Säntis (Mitte) und Neuenalpspitz (Rechts, Ziel morgen)
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Wandern mit Stöcken im Herbst...

Gegen Ende meines langen Abstiegs begegnete ich noch einer Herde extrem neugierigen Schafe inklusive 2 neugebohrenen Lämmer, die noch immer wacklig auf den Beinen waren und meiner Laien-Einschätzung nach nicht älter als ein paar Tage sein konnten!

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Neugebohrene Lämmer oberhalb Nesslau

Für den zweiten Tag hatte ich eine Wanderung auf den Lütispitz und den Neuenalpspitz geplant mit einer Maximalhöhe von fast 2000 Metern. Aufgrund der Erfahrung vom ersten Tag war ich zuversichtlich dass die Schneesituation dies erlauben würde, auch weil die höchsten Stellen an einem Südhang waren.

Um 200m Aufstieg zu sparen beschloss ich am nördlichen Ende in der Nähe der Schwägalp zu beginnen und erreichte meinen Startpunkt nach gut 2 Stunden Anreise um 8:15 morgens.

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Winterliche Nordseite des Alpsteins am frühen Morgen

Signifikanten Mengen Schnee begegnete ich anfangs nur kurz vor dem Windenpass (Schattenhang). Der Aufstieg auf den Lütispitz war dann grösstenteils Schneefrei (Sonnenhang), in Richtung Südwesten sah ich aber schon meinen weiteren Weg zum Neuenalpspitz mit mindestens einem schneebedeckten Nordosthang!

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Neuenalpspitz und Grat, Sicht vom Aufstieg auf den Lütispitz

Vom Lütispitz hat man einen unglaublichen Blick auf den Säntis und auf das Alpsteingebiet ganz allgemein. Ich werde in Zukunft in dieser Gegend sicher mehr wandern gehen. Ich muss zugeben dass ich in meinem ganzen Leben noch nie auf dem Säntis oder (mit heute als Ausnahme) auf einem sonstigen Gipfel im Alpstein war!

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Blick vom Lütispitz auf den Säntis

Zurück unten auf dem Windenpass ging es weiter, teils durch schneebedeckte Schattenhänge, teils auf exponierten Grat-Stellen, auf und ab bis zum Neuenalpspitz.

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Grat zum Neuenalpspitz, senkrecht auf beiden Seiten!

Vom Neuenalpspitz aus bot sich einmal mehr eine wunderbare Aussicht auf die umliegenden Berge, vor Allem auf die schneebedeckte Nordseite der Churfirsten und auf meine gestrige Route um den Mattstogg und den Speer!

Knapp 1'000 Hm ging es dann noch runter bis zum Endziel in Stein SG, nur knapp 4 Kilometer entfernt vom gestrigen Ziel.

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schneebedeckte Churfirsten (links) und Mattstogg/Speer rechts
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Endziel: Stein SG mit Mattstogg und Speer im Hintergrund

Keine Ahnung wieso ich bisher so wenig im Alpstein unterwegs war, die Aussicht in alle Himmelsrichtungen und bis fast nach Zürich ist umwerfend und ich werde in Zukunft definitiv wieder zurückkommen!

© Marc Bitterli