Vor etwa einer Woche hatte es in den Bergen zum ersten Mal in diesem Herbst richtig geschneit, bis auf etwa 2000m runter. Zusammen mit der Wetterprognose der nächsten Tage schien es wahrscheinlich dass heute meine letzte Chance dieses Jahr war, mit den Wanderschuhen richtig in die Höhe zu gehen!
Das Laaxer Stöckli gleich oberhalb des Skigebiet Flims war schon länger auf meiner Liste. Man sieht es von fast überall im Skigebiet, auch vom heutigen Startpunkt bei Naraus.

Sicht von Naraus. Laaxer Stöckli ist der zweite Gipfel von links.
Schon ab Grauberg, etwa 2100 M.ü.M. musste ich mir geschickt den Weg zwischen den Schneefeldern durch wählen. Ohne Schnee wäre der Weg wahrscheinlich etwas besser sichtbar gewesen, ich würde aber auch im Sommer ein GPS oder Karte empfehlen, da die Wegmarkierungen relativ selten sind!

v.l.n.r.: Crap Ner, Laaxer Stöckkli, Ofen, Tschingelhörner mit Martinsloch, Piz Segnas, Piz Dolf
Je näher ich ans Laaxer Stöckli kam, desto grösser wurden meine Umwege um die Schneefelder. Der Steilhang gleich unterhalb des Grischsattels war komplett mit Schnee bedeckt, weshalb ich nach links ins Geröllfeld ausweichen musste.

Schneebedeckter Grischsattel mittig im Bild

Erste Eiszapfen so weit das Auge reicht
Der Aufstieg bis zum Grischsattel war bis jetzt ja im relativ sonnigen Südosthang. Die letzten 140 Hm aufs Laaxer Stöckli wären eigentlich auf dem Nordostgrat verloffen, da aber die Nordseite (inklusive Nordostgrat) stark vereist und verschneit waren, beschloss ich das Laaxer Stöckli südlich zu umrunden und weglos von Süden zu erklimmen.

Vereister Grat vom Grischsattel rauf aufs Laaxer Stöckli. Alternativroute durch das Geröllfeld links.

Vorab Gletscher und Gipfel links, Glärnisch rechts hinten, Sicht vom Grischsattel.
Der weglose Aufstieg aufs Laaxer Stöckli via Südhang war super einfach, ich begegnete sowohl Spuren von Berggängern als auch unzählige Hasenspuren. Und kurz vor dem Gipfel stand sogar ein Schneehase direkt vor mir und liess sich geduldig fotografieren bevor er sich aus dem Staub machte!

Schneehase, noch mit Sommerfell
Die Aussicht vom Gipfel war unglaublich! Man sieht sowohl fast das ganze Skigebiet und Rheintal als auch weit ins Glarnerland.

Blick vom Laaxer Stöckli zurück auf den Grischsattel mit vereistem Grat

Vom Laaxer Stöckli in Richtung Vorab
Der Abstieg vom Gipfel in Richtung Vorab war zwar schneebedeckt aber trotzdem gut begehbar. Auf den teils verschneiten Strassen die im Winter als Skipisten dienen ging's zuerst runter zum Vorab Restaurant und dann weiter richtung Crap Masegn. Da musste ich mich noch gut 250 Hm den Berg hochkämpfen, danach gings aber nur noch auf der Strasse runter zum Crap Sogn Gion von dem ich in der Gondel ins Tal runterschwebte.

Auf der Süd-Seite des Laaxer Stöckli ist man schnell wieder aus dem Schnee raus...

Bergstation Crap Masegn, im Sommer leider nicht in Betrieb
Mit "nur" Tausend Höhenmetern und 20 Kilometern war dies nicht meine längste Tour in diesem Jahr, aber mit dem Zickzack um die Schneefelder und dem weglosen Umweg ums Laaxer Stöckli war ich am Ende trotzdem ziemlich am Ende meiner Kräfte.
Als voraussichtlich letzte richtige Wanderung dieses Jahr war es aber ein grossartiger Abschluss der Saison!