Von Fionnay zum Glacier de Corbassière
1.7.23
7h
1 Tag
16.4km
1449Hm
1449Hm
2867M.ü.M.
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Leider wird es immer schwieriger, schöne Wanderungen zu finden welche von zu Hause gut mit ÖV erreichbar sind. Um etwas Abwechslung zu bekommen sind wir darum für ein langes Wochenende ins Unterwallis nach Fionnay gereist.
Das kleine "Dorf" mit knapp 50 (Ferien-)häusern liegt fast zuhinterst im Val des Bagnes, unweit des Lac de Mauvoisin.
Nach dem reichlichen Regen gestern, war es heute Morgen noch sehr neblig und das Gras und die Bäume klatschnass. Erst nachdem wir einiges an Höhe gewonnen hatten sahen wir wirklich die Berge auf der anderen Talseite.

Ab der Baumgrenze (im Wallis etwa auf 2'000 M.ü.M.) führte der Weg sanft ansteigend an der linken Talseite entlang in Richtung des Glacier de Corbassière und der Cabanne FXB Panossière (welche nicht Teil des SAC ist!). Der Weg ist ab da durchgehend gut gesichert, mit Ketten, Geländern, Treppen und Brücken.
Etwa eine halbe Stunde vor der Cabanne stiessen wir auf die nationale Route 6, die von St. Moritz an den Lac Lémon führt. Ein kleiner Abstecher zur Hängebrücke lohnt sich da sehr. Den Gletscher sieht man von der Brücke aus zwar nicht (mehr), aber die 70 Meter über Boden sind trotzdem sehr eindrücklich.


Kurz unterhalb der Hütte gönnten wir uns das wohlverdiente Mittagessen und bei der Hütte dann noch eine leckere Tarte aux amandine respektive eine Tarte en Citron :)
Leider war dann schon bald fertig mit Sonne, der Himmel war bald flächendeckend grau. Die Aussicht auf den Gletscher und den 4000er Grand Combin war denoch grossartig.


Mit meinem bemittleidenswerten Schul-Französisch fragte ich in der Hütte dann noch nach der Schneesituation auf dem Col des Otanes. Die Antwort verstand ich nur teilweise, aber enthielt die Informationen "doch eher problematisch" und "jemand ist da bis zur Hüfte im Schnee eingesunken".
Wir wollten es trotzdem versuchen, und im schlimmsten Fall einfach wieder den gleichen Weg zurück, aber es war dann gar nicht so schlimm wie erwartet. Zwar gab es noch einige Schneefelder zu queren, der Schnee war aber weich genug um nie abzurutschen und hart genug um (fast) nie stark einzusinken. Auch waren sie meist so flach dass ein Abstürzen gar nicht möglich war...

Im Abstieg vom Col des Otanes holte uns dann der Regen doch noch ein, der jedoch meistens so leicht war, dass wir uns fragen mussten, ob die Regenjacken wirklich nötig gewesen wären.
Ursprünglich war geplant, von der Staumauer beim Lac de Mauvoisin den Bus zurück nach Fionnay zu nehmen. Da dieser aber nur etwa 4x pro Tag fährt und wir nicht genau wussten wann, beschlossen wir einfach, gleich ganz zurück nach Fionnay zu wandern.
