Nord-Süd Teil 2 (Graubünden)
12.6.20
15.5h
2 Tage
37km
2960Hm
4230Hm
2190M.ü.M.
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Fast genau 1 Jahr nach meiner ersten Etappe fuhr ich wieder in den Süden für einen zweiten Teil. Dieses Mal aber von Norden her, von San Bernardino bis Roveredo wo ich im Jahr zu vor aufgehört habe.
Eigentlich wollte ich den Sentiero Alpino Calanca wandern, der hoch oben zwischen dem Calancatal und dem Misox verläuft. Da es jedoch extrem neblig war und ich schon auf 2100 M.ü.M. auf Schneefelder stiess und ich dafür auf über 2500 M.ü.M. steile, ausgesetzte Nordhänge queren müsste war schnell klar, dass ich mir eine Alternative überlegen musste.

Als einzige sinnvolle Alternative um die Schnemassen zu umgehen blieb mir nach Valbella im Calancatal abzusteigen und auf der anderen Seite wieder raufzuklettern. Der relativ steile Berghang bot nicht viele gute Plätze um mein Zelt aufzuschlagen, schlussendlich fand ich aber einen Ort in der Nähe der Alp de Naucal der ganz ok war. Am nächsten Morgen wurde ich dann aber um 5:00 von den Glocken der Ziegenherde geweckt die die Älpler um mein Zelt herum trieben. Nächstes Mal werde ich mir einen Ort weniger nahe an einer Alp suchen müssen... :)

Am nächsten Morgen ging es gleich von Beginn weg steil bergauf. Nach der Querung eines Geröllfeldes schien der Weg plötzlich im nichts zu enden. Erst nach gut 2 Minuten rumstehen sah ich dass ein paar Meter höher, der Weg durch ein regelrechtes Loch im Fels auf die andere Seite der Nase führte! Das Loch war sogar für mich eher eng und für den durchschnittlichen Amerikaner sicher nicht geeignet. Einen Weg drum herum gibt es aber auch keinen!
Definitv eine der speziellsten Wegpassagen die ich je erlebt habe!



Auch danach zog sich der Weg spektakulär dem Hang entlang, zuerst über der Waldgrenze und dann langsam fallend ins winzig kleine Bergdorf Landarenca.


Von da hätte es die Möglichkeit gegeben, noch einmal gut 500 Höhenmeter anzusteigen und hoch oben zu bleiben. Da jedoch am Abend ein Gewitter drohte beschloss ich ins Tal abzusteigen damit ich noch bei Zeiten in Roveredo ankam.
Auch wenn die Enttäuschung über die Alternativroute am Anfang recht gross war (der Sentiero Alpino Calanca ist einer der spektakulärsten Wanderungen die ich je gemacht habe, vor etwa 8 Jahren), war die Alternative schlussendlich auch sehr speziell. Ich glaube nicht dass es viele andere Orte gibt wo man sich buchstäblich durch ein Loch im Felsen drücken muss um weiter zu kommen!